Meike´s Meinung Dezember 2016

Das Ende der Ehe. Etwa die Hälfte aller Ehen wird  geschieden, die Dunkelziffer von Paaren, auch mit Kindern, die sich trennen ist weit höher, da viele nicht verheiratet sind. Bislang wird diese Entwicklung mit Bedauern beobachtet. Es gilt immer noch das Ideal der lebenslangen Beziehung „bis dass der Tod Euch scheidet“. Gegen verlässliche, dauerhafte Beziehungen ist sicher nichts einzuwenden. Sie sind das Fundament für eine stabile Persönlichkeit, besonders in den ersten 15 Jahren der Persönlichkeitsentwicklung. Nur sind es zwei Paar Schuhe, die gute Brutpflege und das lebenslange Zusammenleben von Erwachsenen. Nicht notwendig müssen beide in einen Topf geworfen werden. Ehescheidungen und Trennungen sind häufiger geworden, seit Frauen wirtschaftlich unabhängig sind. Die Angst vor materiellem Verlust oder materieller Unsicherheit hielt Frauen in einer Ehe, obwohl die Freude an der Anwesenheit des Partners längst in ein Ertragen des Partners umgeschlagen war. Es macht für die Frau einen klaren Unterschied, ob sie frei überlegt wie sie den Abend verbringen wird, oder ob sie mit Blick auf die Zufriedenheit des Partners Pläne macht, die auch ihn befriedigen könnten, bzw. ganz verzichtet, weil der Partner müde ist. Auch umgekehrt ist es für den Mann vielleicht angenehmer seine Frau zu treffen, wenn er mit ihr zusammen sein will, statt sich das ewige „wo bist Du gewesen“ anzuhören. Und auch für Kinder sind bedrückte, unzufriedene, oft streitende Eltern nicht das optimale Entwicklungsklima. Die wachsende Scheidungs- und Trennungsrate müssen wir nicht mit Bedauern sehen, sondern als Reaktion stabiler, auf gute Beziehungen bedachter Menschen in unserer Gesellschaft.

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