Der Osten hat die schlimmen Jahre hinter sich. Reingelegt, ausgebeutet und weggeworfen konnte sich der Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung fühlen –mit Recht! Die Jugend hatte das verbrannte Land verlassen.
Nun aber zeichnet sich Zuzug nach Osten ab. Die Städte fangen an zu wachsen. Angesichts der Krise des Kapitalismus, angesichts der katastrophal wachsenden Schere zwischen Arm und Reich, angesichts der Vereinsamung des Einzelnen vor einem Bildschirm in einer digitalen Welt, erinnern wir uns auch wieder an die Werte des Ostens. Es macht nicht Sinn, dass 62 Menschen die Hälfte der Welt gehört auf der 7 Billionen Menschen leben. Noch tun wir nicht groß was dagegen, aber wir reden öffentlich darüber – ein erster Schritt.
Anders ist es mit der zwischenmenschlichen Kommunikation und der Vereinsamung. Die Wessis erleben in den ostdeutschen Familien erheblich mehr Wärme, Zuverlässigkeit und Interesse aneinander als sie es aus ihren Familien kennen. Auch die nachbarschaftlichen Kontakte sind herzlicher, versöhnlicher, konstruktiver und hilfsbereiter als sie es von Westen her gewohnt sind. Nicht wenige junge Familien aus West/Ost Mischehen ziehen ihre Kinder lieber im Familienkreis der Ostseite auf, weil da die Kinder traditionell mehr Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommen. Der Osten ist nicht nur rot, er ist auch warm und wird attraktiv. Grüße von Meike
Meike´s Meinung März 2016
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