Giraffenbulle Abasi im Zoo Berlin gestorben: PETA übt wegen zahlreicher Todesfälle scharfe Kritik an Giraffenhaltung
Berlin / Stuttgart, 30. November 2015 – Todesserie von Giraffen geht weiter: Nach dem Tod des sechs Jahre alten Giraffenbullen Abasi im Berliner Zoo in der Nacht zum vergangenen Freitag übt PETA Deutschland e.V. scharfe Kritik an der Haltung von Giraffen in zoologischen Einrichtungen. Laut Berichterstattung hatte der Zoo gerade neue Futternetze angebracht. Offensichtlich hat sich Abasi in einem Strick verheddert, geriet in Panik und hat sich dann zu Tode stranguliert. Gefunden wurde er erst am nächsten Morgen zum Dienstbeginn seiner Pfleger. Allein in den letzten 30 Monaten sind in deutschen Zoos mindestens zehn Giraffen verfrüht gestorben – meist infolge von Unfällen. Aufgrund ihrer empfindlichen Anatomie sind die langbeinigen Paarhufer in Zoos hohen Risiken ausgesetzt, die immer wieder zu Stürzen und tödlichen Verletzungen führen. Enge Boxen, rutschige Böden und riskante Transporte sind charakteristisch für eine tierschutzwidrige Haltung, die zu auffällig hohen Unfall- und Sterberaten bei Giraffen führt. Einen Beitrag zum Artenschutz leisten Zoos nicht, denn die Tierart kann grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Giraffen.
„Der aktuelle Fall in Berlin zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V.
Neben vier Todesfällen im Zoo Augsburg – zuletzt im Februar 2015 – kamen in den letzten zweieinhalb Jahren auch in den Zoos Osnabrück und Leipzig mehrere der Paarhufer ums Leben. Im Oktober dieses Jahres wurde Giraffenbulle Vuai nach einem missglückten Transportversuch im Dortmunder Zoo eingeschläfert. Zuvor musste das 14 Monate alte Giraffenbaby Rudo im Frankfurter Zoo euthanasiert werden, nachdem es sich im April dieses Jahres schwer beim Spielen verletzte. Im Dezember 2014 wurde Giraffe Kibaya im Tierpark Berlin eingeschläfert – sie zog sich infolge eines Sturzes während der Nahrungsaufnahme erhebliche Verletzungen zu.
PETA setzt sich grundsätzlich für ein Haltungsverbot von exotischen Tieren ein. In zoologischen Einrichtungen weisen die Wildtiere durch die artwidrigen Haltungsbedingungen in der Regel schwere Verhaltensstörungen auf. Insbesondere bei bedrohten Tierarten wie Menschenaffen, Bären oder Großkatzen sind keine Auswilderungen möglich, weil die Tiere im Zoo keine überlebensnotwendigen Verhaltensweisen erlernen können. Zoobesucher erfahren darüber hinaus nichts über die natürlichen Bedürfnisse und Lebensverhältnisse der Wildtiere.