Weltweites Hochschulranking zeichnet deutsche Universitäten aus, die an unwissenschaftlichen Tierversuchen festhalten – Statement von PETA
Stuttgart, 23. September 2016 – Im aktuellen Time Higher Education (THE)-Hochschulranking haben es insgesamt neun deutsche Universitäten in die Top 100 geschafft; sie zählen damit zu den besten Unistandorten weltweit. Darunter sind auch die Hochschulen in Freiburg, Tübingen, Berlin und München zu finden. Besonders gut schnitten die Universitäten beim Einfluss ihrer Forschung ab – diese ist in vielen Fakultäten noch immer eng mit qualvollen, veralteten und unwissenschaftlichen Tierversuchen verknüpft. Dazu kommentiert Stephanie Kowalski, Tierärztin und Fachreferentin gegen Tierversuche bei PETA:
„Die Ludwig-Maximilians-Universität München belegt im THE-Ranking Platz 40 und ist damit Deutschlands Spitzenreiter. Leider setzt die Hochschule in Lehre und Forschung nach wie vor auf veralteten, leidvollen Tiermissbrauch. Ebenso sind die anderen im Ranking ausgezeichneten Universitäten Tübingen, Freiburg und Berlin Hochburgen für Tierversuche. Allein in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern findet fast die Hälfte aller Tierversuche in Deutschland statt – Baden-Württemberg führt dabei die Negativliste für Tierversuche mit Platz 1 an. Exzellenz darf nicht über Leichen gehen: Eine wirklich fortschrittliche, auszeichnungswürdige Wissenschaft kann nur dort stattfinden, wo tierfreie Alternativmethoden angewandt werden. Deshalb fordern wir die Verantwortlichen der Hochschulen auf, endlich zu handeln und dem Tierleid in Lehre und Forschung ein Ende zu setzen.“
Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge wurden im Jahr 2014 über 50.000 Tiere – darunter Affen, Ratten, Mäuse, Hunde, Schweine, Katzen, Pferde und Esel – in universitären Ausbildungsübungen „verwendet“. [1] Eine Zahl, die nicht einmal alle Tiere umfasst: Nicht mitgezählt werden zum Teil Lebewesen, die getötet wurden, um ihre Körper oder Teile davon, zum Beispiel die Augen, zu sezieren. Sie schließt auch alle Tiere aus, die gezüchtet und dann weggeworfen wurden, weil sie die Bedingungen für die Forschung und Lehre nicht erfüllten. Auch Kleinstlebewesen wie Schnecken oder Insekten wie etwa Heuschrecken werden nicht von dieser Statistik erfasst.