Auf der Terraristikbörse am 13. August 2018 in Tegel hat das Veterinäramt gemeinsam mit einem Reptilienspezialisten bei zwei Händlern fehlende Rückzugsmöglichkeiten für die exotische Haustiere beanstandet – vor Beginn der Veranstaltung mussten diese eingerichtet werden. Der Tierschützer Stefan Klippstein und PETA hingegen haben nach Maßgabe der „Leitlinien zur Ausrichtung von Tierbörsen unter Tierschutzgesichtspunkten“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wesentlich mehr und schwerwiegendere tierschutzrechtliche Verstöße festgestellt, unter anderem ein Angebot von Wildfängen, der gewerbsmäßige Verkauf von Tieren aus dem In- und Ausland sowie Ratschläge für die illegale Einfuhr (im Frachtraum von Flugzeugen) von Tieren aus dem Ausland. Aus Sicht der Tierschützer sei unter diesen Voraussetzungen ein Verbot der Börse angezeigt.
Der im Ordnungsausschuss engagierte Reinickendorfer Bezirksverordnete Björn Wohlert (CDU) sagt dazu:
„Mit Blick auf die nächste Terraristikbörse im Oktober und weitere Kontrollen der Veterinäraufsicht sollte ein intensiver Austausch zwischen dem Bezirksamt, dem Veranstalter und Tierschützern stattfinden. Es muss im Sinne des Tierwohls zweifelsfrei und rechtssicher geklärt werden, unter welchem Umständen die Terraristikbörse stattfinden darf und welche weiteren Auflagen gegebenenfalls an die tierschutzrechtliche Erlaubnis geknüpft werden.“
Björn Wohlert hat dem für die Veterinäraufsicht zuständigen Bezirksstadtrat Sebastian Maack (AfD) nun einen runden Tisch mit allen Beteiligten vorgeschlagen und seine Mitwirkung angeboten.