Ursachen der Schwermetallbelastung auf ehemaligen Rieselfeldern (Teil 2)
Die Behandlung der Kartoffelbestände mit kupferhaltigen Fungiziden gegen die Kraut- und Knollenfäule, die Schwarzbeinigkeit oder gegen den Mehltau ist heute noch eine wirksame Methode zur Schadpilzbekämpfung auch im ökologischen Landbau. Der Pflanzenschutzagronom beim Rat des Kreises, der auch für die Elisabethaue zuständig war, erklärte 1986, daß auf den Blättern gefährdeter Pflanzen vorbeugend ein ständiger Spritzbelag haften muß. Mehrere Spritzungen mit früher vier und heute zwei Kilogramm Kupfer erfolgten jahrzehntelang witterungsabhängig zu Kartoffeln und Tomaten. Die Blätter werden vor der Ernte abgeschlagen und verrotten. Das Kupfer verbleibt nach der Mineralisierung im Boden zurück , akkumuliert an der organischen Substanz und wird nur zu einem geringen Teil auch von den Pflanzen aufgenommen. Mit verschmutztem Futter gelangt das Kupfer in den Tierkörper und ist bei Wild- und Haustieren in der Leber und den Nieren nachweisbar. Weiß das der Schäfer auf der Elisabethaue? Die Lebern und Nieren der Tiere sind auch heute noch belastet und durften früher nicht in den Handel gebracht werden.
Schwimm- und Badebecken werden zur Algenbekämpfung mit kupferhaltigen Präparaten sauber gehalten. Was geschieht bei der Beckenreinigung? Das verschmutzte Wasser gelangt in die Kanalisation oder wird im Boden versickert. Der Effekt der Pilzbekämpfung setzt sich im Boden fort. Auch Bodenpilze und -tiere sind kupferempfindlich. Die Bodenbiologie und damit die Krümelbildung werden gestört. Rieselfeldböden sind trotz hoher Humusgehalte auch deshalb biologisch verarmt und strukturlos. Die Abwasserreinigung wird durch erhöhte Schwermetallgehalte im Klärwerk gestört und verteuert.