Woher kommt die Schwermetallbelastung der ehemaligen Rieselfelder Elisabethaue (Teil1)
Die Antwort: „aus dem Abwasser“ ist zu kurz gegriffen. Die Maximalwerte im Boden sind bei vielen Elementen noch immer hoch und übersteigen die Vorsorgewerte der Bodenschutzverordnung. An einigen Beispielen sollen die Ursachen der Belastungen erklärt werden:
Das in geringer Dosis lebensnotwendige Spurenelement, in höherer Dosis toxisch wirkende Schwermetall Kupfer ist neunmal schwerer als Wasser und sinkt bei der Abwasserklärung zum größten Teil in den Schlamm. Es wird aber im Boden nicht abgebaut und akkumuliert zu einem Teil in 85 Jahren Verrieselung und Klärschlammdüngung im Boden. Kupfergehalte zwischen 21 und 217 mg /kg Boden (Vorsorgewert: 100 mg/kg) wurden in früheren Untersuchungen auf der Elisabethaue nachgewiesen. Sie zeigen die ehemalige Streubreite vom einfachen Rieselfeld bis zum Schlammabsatzbecken. Inzwischen sind die Gehalte durch Bodenbearbeitung, Weidetiere und Erosion verschleppt und erscheinen geringer. Metall bleibt aber Metall und verrottet nicht. Klärschlamm enthält neben den Schadstoffen auch wertvolle Pflanzennährstoffe (Stickstoff, Phosphor) und lebensnotwendige Mikronährstoffe. (Zink, Eisen, Kupfer u.a.). Er wurde jahrzehntelang als organischer Dünger eingesetzt. Das ist heute erboten. Bei dem damaligen Düngungsniveau gab es Mehrerträge nach Klärschlammeinsatz und der Humusgehalt konnte im Boden erhöht werden. Es wurden z. B. mit einer Klärschlammdüngung aus dem Klärwerk Falkenberg 160 kg Stickstoff und 40 kg Phosphor, aber auch 15 kg Kupfer pro Hektar ausgebracht.
Heute wird Klärschlamm verbrannt, aber die Asche bleibt uns doch. Metalle brennen nicht.
Eine weitere Cu- Quelle im VEG Blankenfelde waren jahrzehntelang die, mit Kupfervitriol getränkten Desinfektionsmatten auf dem Weg der Kühe zum Melkstand. Nach wenigen Durchgängen wurde die verunreinigte konzentrierte, kupferhaltige Desinfektionslösung in den Gülletank abgelassen und später „als Dünger“ auch auf den Feldern der Elisabethaue, ausgebracht. Diese wirksame, keimtötende Methode wurde bis zum Ende der Rinderhaltung 1990 im VEG beibehalten. Sie hatte auch negativen Einfluß auf die biologische Abwasserreinigung im Belebtschlammbecken und im Faulturm der Kläranlage. Die Antwort: „Das Bißchen“ , gilt auch heute noch in anderen Betrieben.
Die Ursachen der Kupferbelastung werden weiter erläutert.