Obsternte auf der Elisabethaue 2017
Bei einem Rundgang auf der Elisabethaue im Herbst 2017 entlang des beschriebenen großen Maisschlages entdeckte ich zwischen altem Gehölz am Feldrand mehrere überreich tragende knorrige Apfelbäume der bewährten Sorte Goldparmäne. Entlang der Rieselfeldwege waren früher Obstbäume gepflanzt worden, die für die bescheiden lebenden Rieselfeldbauern eine zusätzliche Nahrungs- und Einnahmequelle boten. Wie alt mögen die jetzt noch fruchtenden Bäume sein? In einem Jahr, in dem die Apfelbäume auf anderen Standorten vom Frost getroffen, zum Totalausfall der Ernte führten, war dieser Anblick eine Überraschung. Erklären kann man das durch die geschützte Lage zwischen hohen Sträuchern und Bäumen im verwilderten Gehölz-streifen. Die Vielzahl der Früchte war klein aber nur wenig vom Schorf befallen. Schädlinge habe ich nicht gefunden. Ich erinnerte mich an die Rieselfeldzeit, in der die Bäume Privateigentum waren oder jährlich in Abhängigkeit von ihrem Fruchtbesatz zum Selbstpflücken verpachtet oder von der Frauenbrigade zum Verkauf gepflückt wurden. Erstaunlich, daß die Apfelbäume über so viele Jahrzehnte ohne modernen Pflanzenschutz überlebt haben. Vermutlich hatte sich ein natürliches Gleichgewicht zwischen Erregern und Antagonisten eingestellt. Die Sorte Goldparmäne ist nicht nur schmackhaft und gesund, sondern bei kühler Lagerung bis zum Jahresende haltbar. Bei einem Besuch im Dezember 2017 waren die Früchte abgefallen und von Wildschweinen restlos aufgefressen. Ich habe die Früchte früher aus Unkenntnis bedenkenlos gegessen, weiß aber heute auch, daß obwohl die Blätter der Obstbäume belastet sind, die Früchte am Baum nahezu schadstofffrei bleiben. Zu Rieselfeldzeiten war das verschmutzte Fallobst äußerlich stark kontaminiert. Heute sollte man darauf verweisen, daß das krebserregende Element Cadmium noch immer im Boden vorliegt. Selbst im Ökolandbau gelten die Schwermetalle nicht als Ausschlußkriterium. Zur Zeit bewirbt sich ein Berliner Rieselfeldbetrieb um ein Ökolabel. Über das Ergebnis der Entscheidung werde ich berichten. Prof. R. Metz