Elisabethaue – eine blühende Landschaft
In der Dorfzeitung September 2017 hatte ich eine informative und anschaulich ausgestattete Hochglanzbroschüre der Bürgerinitiative Elisabethaue und des BLN vorgestellt. Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt und Bilder von buntblühenden Wiesen lockten in eine biologisch und ökologisch interessante Landschaft am Stadtrand von Berlin. Erstaunt war ich, als ich im Sommer vor einem, nach den Prinzipien der guten fachlichen Praxis mineralisch gedüngtem, gut gepflegtem und mit chemischer Unkrautbekämpfung behandeltem 70 Hektar großem Maisschlag stand. In dem Reinbestand waren nur wenige Wildpflanzen und gar kein versprochener Artenreichtum der Insekten-, Vogel- oder Kleintierwelt zu erkennen. Vermutlich ist das Erntegut für die Energiegewinnung produziert und verkauft worden. Das ist auf schadstoffbelasteten Böden eine gute Alternative zum Anbau von kontaminierten Futter- und Nahrungspflanzen. Die Illusionen der Autoren der interessanten Broschüre kollidieren mit den ökonomischen Zwängen, denen ein Landwirt unterworfen ist. Hier geht es um Kosten – Nutzen- Bilanzen mit meist nur geringem Gewinn und nicht um blühende, biologisch artenreiche Landschaften. Ein Landwirt kann nur soviel zusätzlichen Natur- und Umweltschutz betreiben, wie ihm vergütet werden. Übrigens haben sich Spaziergänger und Wildschweine an den Maiskolben reichlich bedient. Auch das ist ein Risiko für Landwirte am Stadtrand. Dazu kommen illegale Müll- und Schuttablagerungen an den Feldrändern und in den Beständen, die zu Schäden an den Maschinen führen und von den Landwirten aufwändig und kostenintensiv repariert bzw. entsorgt werden müssen. Ackerbau ist am Stadtrand nur mit erhöhtem Aufwand zu verwirklichen.
In der Broschüre waren die bekannte Schadstoffproblematik und die gesetzlich vorgeschriebenen Nutzungsbeschränkungen auf ehemaligen Rieselfeldern leider ausgeklammert. Das führte in einem Manuskript der o.g. Broschüre sogar zu dem Vorschlag „Gemüse für die Bevölkerung von Berlin auf der Elisabethaue“ anzubauen. Das ist seit 1968 verboten. Ein benachbarter Rieselfeldbetrieb hat den Antrag auf Anerkennung als Ökobetrieb gestellt. Ich wäre nicht verwundert, wenn er den Titel erhält. In einem weiteren Beitrag werde ich über den Weg des krebserregenden Schwermetalls Cadmium mit Daten von 1987 im Vergleich zu 2017 vom Rieselfeld Elisabethaue bis in die Futter- und Nahrungskette berichten. Schwermetalle werden nicht biologisch oder chemisch abgebaut, aber auf den Flächen von Maschinen und Tieren verschleppt bzw .mit dem Erntegut in geringem Anteil entzogen. Welche Vorsorge können wir treffen? Prof. R. Metz