Anton Saefkow, 1903-1944 stammte aus einer sozialistischen Arbeiterfamilie. Von Jugend an war er in der KPD, ab 1920 im Kommunistischen Jugendverband, ab 1927 war er KPD-Sekretär in Berlin, von 29 -32 leitete er die Gewerkschaftsarbeit des KPD-Bezirks Ruhr und 1932 wurde er politischer Leiter des KPD-Bezirks Wasserkante. Von 1933 bis 39 wurde er von den Nationalsozialisten in diversen Einrichtungen, Konzentrationslagern, Zuchthaus Fuhlsbüttel u. Außenlager Schülp, Polizeigefängnis Hamburg und KZ Dachau, inhaftiert und gefoltert. 1939 nach der Haftentlassung nahm er die illegale Tätigkeit für die KPD wieder auf und heiratete seine Genossin Änne. Ab 1941 baute er in Berlin die größte Widerstandsgruppe der KPD, die Operative Leitung der KPD auf, an 1944 zusammen mit Bernhard Bästlein und Franz Jacob. Er agitierte in Rüstungsbetrieben und rief zur Sabotage auf. Im Juli 1944 wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt.1958 wurde im Ostteil der Stadt Berlin die auf dem Titelbild abgebildete Büste von dem Bildhauer Hans Kies aufgestellt und der Park sowie die ihn begleitende Strasse nach Anton Saefkow benannt. Im ehemaligen Ostteil des gesamtdeutschen Landes gibt es diverse Plätze und Strassen, die nach Anton Saefkow benannt sind.
Warum gibt es in der alten BRD keine Erinnerung an Anton Saefkow? Seinen Widerstand hat er im Deutschen Reich organisiert, nicht nur in den „Neuen Bundesländern“. Der Westen hat sein paar Vorzeigewiderständler, die Weisse Rose und die Rote Kapelle, im Übrigen hatten das Sagen altgediente Nazifunktionäre wie Filbinger oder „Rechte“ wie Maunz und Strauß, denen kommunistisches Gedankengut genauso suspekt war wie einst den Nationalsozialisten. Saefkows Frau Änne, ebenfalls aktiv im Widerstand, wurde nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches in Ostberlin Bürgermeisterin von Berlin-Prenzlauer Berg, 1955 bekam sie den Vaterländischen Verdienstorden in Silber und 1958 wurde sie als Abgeordnete der Volkskammer gewählt. Im Westen lag das ideale Frauenbild zu dieser Zeit noch auf der Coach und ernährte sich von Pralinen. Erst 1956 wurde im Westen ein Gesetz abgeschafft, nach dem der Ehemann das Arbeitsverhältnis seiner Ehefrau rechtsgültig kündigen konnte ohne deren Zustimmung – sprich bis 1956 galt dieses Gesetz. Vielleicht fällt die Nachwendegeneration im ganzen Deutschland auf die Verdummungsindustrie der Medien rein. Vor der Wende aber gab es Unterschiede. Die Ossis waren und sind vielleicht immer noch den räuberischen Übergriffen des Kapitalismus nicht gewachsen. Sozialistische und kommunistische Regierungen haben sich letztlich als Diktaturen entpuppten. (Kuba als Ausnahme?) Klar ist aber, dass im Osten ein klügeres und weitsichtigeres Menschenbild als im Westen tradiert wurde: die Einsicht, dass wir auf diesem Globus, also einem geschlossenen System, nur friedlich miteinander leben können, wenn alle am Wohlstand beteiligt sind. A.H.
Anton Saefke
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