Fast schon als Fortsetzung meiner letzten Kolumne, in der ich zwei Aussagen zum Krankheitsfaktor „Mobiltelefon“ zitiert hatte, sei kurz angemerkt, was meine Frau und ich jetzt im Urlaub in Fernost erlebt haben:
Da war in unserem Hotel das WLAN Angebot so ausgezeichnet und durchaus mit den hiesigen Netzen in Geschwindigkeit und Reichweite vergleichbar, dass etliche Leute auf den Strandliegen nichts anderes zu tun hatten, als sich stundenlang mit ihrem Handy zu vergnügen. Liebe Leute, wie dünn ist das denn, wo endet das noch, wenn ganze Familien sich – wohl auch – am Strand nichts mehr zu sagen haben? Kann man nicht einmal sich selbst und die Umwelt erfahren, ohne immer mit irgendetwas beschäftigt zu sein? Sind hier etwa ganz gewaltige Süchte mit im Spiel? Nehmen Tablets, Handys und PC dem Menschen nicht in Wirklichkeit die mehr oder weniger angeborene Kreativität, spiegeln diesem aber vor, genau diese zu wecken und zu fördern?
Wie dem auch sei, in einer Wochenzeitung gab es kürzlich eine Karikatur, in der die „Computersperre“ als pädagogisches Mittel der Kindererziehung, also die Wegnahme des elektronischen Spielzeugs mit dem früheren Versohlen des Hinterns gleichgestellt wurde: Die Mutter, die gerade mit dem Laptop des Sohnes unterm Arm aus dem Kinderzimmer kam, erklärte genau das dem sichtlich sprachlosen und vergeistigten Vater. Im Hintergrund saß das völlig verzweifelte Kind auf dem Boden, beide Hände nach oben erhoben und eine Sprachblase, gefüllt mit dem Wort „Bäääh!!!“ rundete die Karikatur sozusagen ab.
Da sollte man sich schon die Frage stellen, ob im Handytum usw. der Sinn des Lebens liegt.
Herzlichst
IHR Ulrich Stauf
Stauf´s Kolumne August 2015
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