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Warnschilder am Flughafensee in Tegel

Ehepaar Edith und Ralf Hoyer und Felix Schönebeck beim Aufhängen eines Warnschildes. Bilder: Paul Jaczek

Bürgerinitiative übernimmt kurzerhand Aufgabe des Gesundheitsamtes und hängt Warnschilder am Flughafensee in Tegel wegen starker Belastung mit coliformen Bakterien auf

Bei den Beprobungen des Flughafensee in Tegel wurde vor über einer Woche eine deutliche Überschreitung der Grenzwerte für die zulässige bakterielle Belastung festgestellt. Das LaGeSo und das Reinickendorfer Gesundheitsamt raten derzeit dringend vom Baden im Flughafensee ab. Leider informiert das Amt des zuständigen Gesundheitsstadtrates Uwe Brockhausen die Badegäste erst tagelang gar nicht und seit gestern nur völlig unzureichend. Als Warnhinweise wurden lediglich vereinzelt Schilder der Größe DIN A4 aufgehangen. Heute, wie auch in den vergangenen Tagen, war der Flughafensee im Ergebnis voller Badegäste.

Ein unhaltbarer Zustand, findet Felix Schönebeck von der Bürgerinitiative „I love Tegel“, die sich seit Jahren auch im Landschaftsschutzgebiet Flughafensee engagiert:  „Die aktuellen Warnhinweise sind ein Witz! Ich kann nicht glauben, dass der Gesundheitsstadtrat diese Schilder für ausreichend hält, um die Badegäste auf die krankheitserregenden Bakterien hinzuweisen. An den Zugängen zum Landschaftsschutzgebiet konnten wir überhaupt keine Schilder finden, obwohl heute die Ferien beginnen und viele Kinder zum Baden kommen werden. Wir haben jetzt große Warnschilder drucken lassen und an den Zugängen zum See angebracht. Ich hoffe, dass die Menschen nun das Wasser vorerst meiden.“

Bei der Bewertung der Gefahr von coliformen Baktierien ist insbesondere die Menge entscheidend. Coliforme Bakterien sind nicht per se gefährlich, können aber in hoher Konzentration zu Magen-Darm-Erkankungen führen. Für Erregung hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit desöfteren der Ehec-Keim gesorgt.

Bei den aktuellen Proben am Flughafensee wurden pro 100ml rund 24.000 coliforme Baktierien gefunden wurden. Der Höchstwert beträgt 10.000/100ml. Das Gesundheitsamt Reinickendorf hat nun Nachproben angeordnet, deren Ergebnisse im Laufe dieser Woche vorliegen sollen.
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