Führung am Tag des offenen Denkmals – Die wechselvolle Geschichte des historischen Ortes Krumpuhler Weg
Die Historikerin Dr. Eva Schrage führt am 10. September 2023 um 14 Uhr im Rahmen des Tages des offenen Denkmals über das Gelände des historischen Ortes Krumpuhler Weg und erläutert die Geschichte als Zwangsarbeiterlager sowie die spätere Nutzung. Das Gelände Billerbecker 123 A in Berlin-Tegel war bis in die 1930er Jahre Bauernheide und Teil der Jungfernheide. Ab dem Frühjahr 1942 wurde auf dem Gelände das „Gemeinschaftslager – Krumpuhler Weg“ errichtet. Betreiber waren die am Eisenhammer Weg gelegenen Rüstungsfirmen Altmärkische Kettenwerke (Alkett) und Maget, beides Tochterfirmen von Borsig. Mit einem Areal von über 3300 qm war das Lager dicht bebaut und verfügte über insgesamt 38 Gebäude. Mit über 1500 Zwangsarbeitern zählte das Lager zu den größten in Berlin. Untergebracht waren zunächst sogenannte „Ostarbeiter“, hinzu kamen Franzosen und italienische Militärinternierte. In der Denkmalliste Berlin ist der Ort nicht nur als Baudenkmal, sondern auch als Gartendenkmal erfasst, da das Gelände nach dem Krieg von der bezirklichen Gartenarbeitsschule übernommen und gärtnerisch gestaltet wurde. Teile des Geländes wurden 2006 mit einer Wohnsiedlung bebaut.
„Der Gedenk- und Informationsraum, der im April 2016 durch das Bezirksamt Reinickendorf eingerichtet wurde, ist an diesem Tag geöffnet. Eine Ausstellung zeigt die Geschichte des Lagers und Fundstücke aus dem Alltag der Zwangsarbeiter“, erläutert Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU).
Treffpunkt: Eingang Billerbecker Weg 123 A, 13507 Berlin, Der Eintritt ist frei. Anmeldung: museum@reinickendorf.berlin.de oder (030) 90294 6460 www.museum-reinickendorf.de
Museum Reinickendorf lädt zum Tag des offenen Denkmals
„Am Sonntag, dem 10.09.2023, lädt das Museum Reinickendorf anlässlich des Tages des offenen Denkmals zu zwei Veranstaltungen in den Museumsgarten ein“, freut sich Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU).
11 Uhr: Wasserturm Hermsdorf
Ausgehend von der Architektur und der Funktionsweise von Wassertürmen beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Grundschule im Fließtal in einer Projektwoche mit der Wasserversorgung von damals und heute. Als exemplarisches Beispiel untersuchten sie den 25 Meter hohen Wasserturm (1908/09) des Architekten Carl Francke in Hermsdorf und hielten ihre Beobachtungen mit Fotos, Zeichnungen und Beschreibungen fest. Fragen, wie die heutige Wasserversorgung funktioniert sowie Experimente und Kreativtechniken rundeten den Workshop zum Thema Wasser ab.
Die Ergebnisse der Projektwoche werden interessierten Besucherinnen und Besuchern von den Kindern im Museumsgarten vorgestellt.
Projektleitung: Dr. Nicola Crüsemann, Anja Wiese und Claudia Wasow-Kania
Klassenlehrerin: Frau Warkotsch
Das Kinder- und Jugendprojekt „werkstatt denkmal“ wird von Denk mal an Berlin e. V. gefördert.
14 Uhr: Vom Straßenmöbelmuseum zum Lapidarium
Die Kunsthistorikerin Katja Hock stellt in einer 60-minütigen Führung das Lapidarium im Garten des Museums vor. Das Lapidarium besteht aus verbliebenen Skulpturen, Fassadenteilen und Fragmenten des ehemaligen Straßenmöbelmuseums im Innenhof des Tegel-Centers in der Gorkistraße. Der Berliner Galerist Konrad „Jule“ Hammer stellte die Sammlung mit Unterstützung des Berliner Senats, Privatpersonen und anderen Einrichtungen zusammen. Die Teilnahme ist entgeltfrei. Um Anmeldung unter museum@reinickendorf.berlin.de oder (030) 90294 6460 wird gebeten.
Treffpunkt jeweils: Museum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin
Bezirksamt Reinickendorf