Helmut Adrian war Bezirksverordneter in den bewegten Wendejahren von 1989 bis 1992. Auch danach blieb er der Kommunalpolitik eng verbunden und nahm bis zuletzt regen Anteil am Parteileben, das er u.a. als langjähriger Kreisvorsitzender und stellver-tretender Landesvorsitzender der AG 60+ maßgeblich mitgeprägt hatte. Der gebürtige Westpreuße, der in den 40er Jahren mit seinen Eltern nach Berlin flüchten musste, war überdies seit seinem Parteieintritt im März 1970 stets engagiert in der SPD Schönholz sowie omnipräsent auf Kreis- und Landesebene. Den „lieben Helmut“, wie er sich au-genzwinkernd gerne selbst vorstellte, kannte und mochte jeder – vom „einfachen“ Par-teimitglied bis zum Regierenden Bürgermeister.
Helmut Adrian konnte seinen Standpunkt mit guten Argumenten und reichlich Le-benserfahrung überzeugend vertreten, ohne dabei jemals persönlich oder unsachlich zu werden. Das galt auch und gerade für die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, bei dem er sich wegen seiner Toleranz und seiner Menschlichkeit gleicherma-ßen hoher Wertschätzung erfreute.
Im Gedächtnis bleiben wird vor allem sein Humor, der ihm in jeder Lebenslage ein treuer Begleiter war und der ihm auch über den schweren Verlust seiner geliebten Ehefrau Ingeborg, viele Jahre an seiner Seite aktiv in der Reinickendorfer SPD, hinweg-half. Noch vor wenigen Monaten, als ein Reporter der Berliner Morgenpost eine Ver-sammlung der SPD Schönholz besuchte, um die Basis zur erneuten Bildung einer Gro-ßen Koalition zu befragen, rückte er als deren einziger Befürworter in den Mittelpunkt eines Artikels mit dem Titel „Nur Helmut will regieren“.
So werden wir uns stets gerne an dieses Urgestein der Reinickendorfer SPD erinnern – mit einem Lächeln, einem Augenzwinkern und einem Scherz auf den Lippen.
Marco Käber
SPD-Fraktionsvorsitzender