„SCHILD“- Bürgerstreich in Tegelort oder hat das BA R’dorf doch alles richtig gemacht !?
Die in diesen Tagen durchgeführte Neubeschilderung des Gebietes der Ortsteile Konradshöhe und Tegel durch das BA Reinickendorf hat bei vielen Bürgern im ersten Augenblick für Verwirrung und Verwunderung gesorgt. Wer sich dann mit dem Sachverhalt auseinander setzt, weiß jetzt, dass Konradshöhe und Tegel Ortsteile sind, denen entsprechende Beschilderung zusteht. Tegelort und Jörsfelde sind dagegen im Amtsdeutsch nur untergeordnete Ortslagen, denen erst einmal keine derartige Beschilderung aufgrund der geltenden Beschilderungsnorm zusteht. Tatsächlich wirkt es aber für Tegelorter wie eine Konradshöher Landnahme,
wenn eine Jahrzehnte vorhandene und vom BA selbst durchgeführte Beschilderung auf einmal verändert wird.
Tegelort ist eine historisch gewachsene Struktur, die sich in vielen Geschichtsbüchern wieder findet. So prangt auch bei der Buslinie 222 für alle deutlich sichtbar Tegelort als Endhaltestelle am großen Gelben. Die Grundschule am Tegelschen Ort weist auch auf die Existenz ihres Namensgeber deutlich hin. Schon über 30 Jahre erkläre ich Besuchern, dass sie über Konradshöhe hinaus nach Tegelort fahren müssten, um meinen Wohnort zu finden. Ich selbst fühle mich als Tegelorter und verbinde eine heimatliche Identität mit dieser Bezeichnung.
So wie ich, werden sich jetzt viele Tegelorter von der durch das BA Reinickendorf ohne Not getroffenen Maßnahme vor den Kopf gestoßen fühlen.
Man fragt sich, was die Verantwortlichen des BA Reinickendorf zu dieser Tat, erst recht in finanziell klammen Zeiten, getrieben hat. Vor gar nicht so langer Zeit geisterte unser Bezirk schon einmal mit seiner exzessiven Beschilderungswut (im Abstand von 100 m gefühlte Hunderte von Halteverbotsschilder im Wald) durch die Berliner Medien. Nachdem das Gespött zu groß wurde, reduzierte das BA Reinickendorf mit hohem Kostenaufwand den unnötigen Schilderwald. Nun ist der Verantwortliche wohl wieder rückfällig geworden. Oder wird hier vom BA R’dorf Nachhilfeunterricht in Berliner Stadtaufteilungsgesetzgebungskunde versucht?
OK, ich und die Füchse, Wildschweine etc. wissen jetzt auch durch die 2 neu angebrachten Schilder „Tegel“, dass die ca. 500 m lange Strecke durch den Wald zwischen Kirche und Schule ein Zipfel des Ortsteils Tegel ist. Aber spätestens mit dem Erblicken des an der Ampel neu angebrachten Schildes Konradshöhe am Eingang zu meinem Wohnort/Ortslage Tegelort fühle ich mich in einem fremden Land. Ich halte mich dabei an den berühmt gewordenen Satz eines amerikanischen Präsidenten:
Ich bin ein Tegelorter !
Ich kann nur an das BA Reinickendorf den Wunsch richten, in globalisierten Zeiten nicht unbedacht und ohne Not durch eine völlig unnötige und
kostspielige Neubeschilderung zart gewachsene und auch historisch begründete Heimatgefühle zu verletzen. Was spricht dagegen das Ortsteilschild
„Konradshöhe“ am Ortslageneingang Tegelort durch eine bürgernahe Entscheidung mit der Zeile – Ortslage Tegelort – zu ergänzen .
Erst dann ist doch alles richtig gemacht !!!
Mit freundlichen Grüssen
Bernd Gasser
Tegelort