Das Gutachten soll im Vorfeld der Baumaßnahmen an der A111 die Verkehrsflüsse in Heiligensee analysieren. Derzeit führt die offiziell ausgewiesene Umleitung von der Anschlussstelle Schulzendorfer Straße auf 8 Kilometern Länge über die Ruppiner Chaussee, die Hennigsdorfer Straße und die Heiligenseestraße durch den gesamten Ortsteil. Ortskundige Autofahrer nutzen jedoch bei einer Vollsperrung der Autobahn gerne als Abkürzung den nur 5 Kilometer langen “Schleichweg“ durch die Schulzendorfer Straße und die Straße „Am Dachsbau“ – vorbei an zwei Grundschulen und Kindertagesstätten. Die CDU hat daher bereits vorgeschlagen, den derzeit teileingezogenen Abschnitt der Ruppiner Chaussee zeitweilig zu öffnen, unter Beachtung des Anwohnerschutzes zu sanieren und damit eine nur 2,8 Kilometer lange Ausweichstrecke zu ermöglichen.
„Klar ist bisher nur, die Sanierung der Autobahn führt unweigerlich zu einer höheren Verkehrsbelastung in Heiligensee. Nicht so klar ist jedoch, welche die beste Umleitungsstrecke mit möglichst wenig negativen Auswirkungen für die Menschen in Heiligensee ist. Dazu brauchen wir belastbare Fakten und die soll uns das Verkehrsgutachten liefern“, argumentiert der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Tobias Siesmayer.
Kein Interesse an zusätzlichen Informationen zeigte jedoch die SPD, die gegen das Gutachten stimmte. Grüne und Linke enthielten sich der Stimme. Der Antrag wurde schließlich mit der Mehrheit der Stimmen von CDU, AfD und FDP angenommen.
„Ich kann nicht fassen, dass die SPD-Fraktion keinen Handlungsbedarf sieht. Es ist das Mindeste, was wir als BVV Reinickendorf tun können, dass wir uns frühzeitig an die Seite der Anwohnerinnen und Anwohner stellen und unsere Unterstützung in der Frage der zukünftigen Belastung und Verkehrssicherheit demonstrieren“, erklärt die Heiligenseeer Bezirksverordnete Sylvia Schmidt.