Die FDP-Fraktion Reinickendorf verfolgt mit großer Sorge die stetig wachsende Zahl an Schulschwänzern im Bezirk Reinickendorf. Während im 2. Schulhalbjahr 2015/16 hier 655 Schulversäumnisanzeigen gestellt wurden, sind es im selben Zeitraum 2016/17 bereits 1341 Anzeigen. „Das ist mehr als eine Verdoppelung. Reinickendorf hat sich jetzt auf Platz 2 der Schulversäumnisanzeigen geschoben. Das ist kein Grund zur Freude!“, stellt die Fraktionsvorsitzende Mieke SENFTLEBEN fest.
SENFTLEBEN kritisiert: „Im vergangenen Jahr haben wir als Fraktion das Thema in der Bezirksverordnetenversammlung auf die Tagesordnung gesetzt und ausführlich diskutiert. Schon damals war die Anzahl an Schulschwänzern erschreckend hoch. Schulstadtrat Tobias DOLLASE (für die CDU) versprach hoch und heilig, neben der Verbesserung von Beratungs- und Hilfsangeboten, das Schulschwänzen durch Bußgeld konsequent zu ahnden. Wobei allen klar ist, dass diese Maßnahme ultima ratio bleiben muss. Trotzdem steht der Verdopplung der Schulversäumnisanzeigen auch die Verdopplung der Bußgeldbescheide von 47 auf 82 gegenüber“.
„Die vom Stadtrat damals vorgeschlagenen Maßnahmen müssen verstärkt werden, damit sie auch greifen. Wir haben als FDP-Fraktion bereits im letzten Jahr vorgeschlagen zum Beispiel über ein Patenschaftsmodell nachzudenken. Die Paten könnten sich als „erfahrene Freunde“ sehen, die Orientierung geben und helfen Ursachen für das Schwänzen zu finden und zu beheben. Hierdurch könnte an Schulen, an denen Schwänzen ein ernsthaftes Problem ist, konkret Abhilfen geleistet werden, was zu nachhaltigen Verbesserungen führen kann.
Schulschwänzen führt in vielen Fällen zu Schulabbrüchen. Schüler und Schülerinnen gehen ohne Abschluss von der Schule und geraten dann in Abhängigkeiten, wie zum Beispiel Hartz IV. Das kann nicht das Ziel von vernünftiger Schulpolitik sein!“, sagt SENFTLEBEN abschließend.
FDP-Fraktion Reinickendorf