City-Toiletten bleiben erhalten:

Heute hat der Senat das Ausschreibungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb der öffentlichen Toilettenanlagen für die nächsten 15 Jahre mit Zuschlagserteilung an die Wall GmbH abgeschlossen. Wall hatte sich in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Die bisherigen Toilettenanlagen der Wall GmbH werden durch neue Anlagen ersetzt. Zudem sollen zahlreiche neue Standorte mit Toilettenanlagen ausgestattet werden.

In einer ersten Phase in den kommenden zwei Jahren werden 193 neue Toilettenanlagen aufgebaut. 87 Bestandsanlagen bleiben bestehen. Insgesamt stehen dann 280 Toilettenanlagen als Grundversorgung zur Verfügung. 28 Anlagen erhalten Wickeltische, 85 Anlagen ein zusätzliches kostenfreies Pissoir. Alle Toiletten stehen künftig von Anfang an im Eigentum des Landes Berlin. Ab 2021 besteht die Option für eine Erweiterung um zusätzliche 86 Toilettenanlagen. Insgesamt könnten folglich 366 Toilettenanlagen die Versorgung deutlich verbessern.

„Ich bin froh, dass die professionelle Versorgung mit öffentlichen Toiletten für die nächsten 15 Jahre durch Wall sichergestellt ist. Lange Zeit war unklar, wie es um die Zukunft der City-Toiletten bestellt ist. Nachdem  der Berliner Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung Alarm schlug haben wir unsere Petition ins Leben gerufen. Denn besonders Menschen mit Behinderung, die mit ihrem Euro-Schlüssel kostenlos und barrierefrei Zugang zu den Toiletten haben, hätten große Probleme bekommen. Der Einsatz vieler engagierter Menschen hat sich gelohnt“, freut sich der Reinickendorfer Bezirksverordnete Felix Schönebeck. Er hatte im vergangenen Jahr als Vorsitzender des Vereins „I love Tegel“ die Online-Petition gemeinsam mit Stephan Schmidt (CDU) und Janine Malik ins Leben gerufen. Die Petition, die den Senat aufforderte, das Angebot von öffentlichen Toiletten in gleicher Zahl zu Erhalten und lückenlos für die Zukunft sicherzustellen, wurde damals auch von der Neuköllner Bezirksbürgermeisterin und heutigen Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) unterzeichnet.

Lange Zeit war hinsichtlich der Trennung von Werbung und Toilettenbetrieb keine Einigung in Sicht. Anders als bisher wird der Toilettenbetrieb nun von den Werberechten vollständig entkoppelt. Beide Vergaben wurden in getrennten Verfahren ausgeschrieben.