Studien belegen, dass der Bestand an bestäubenden Insekten, Bienen, Faltern, Schwebfliegen, etc. in den letzten 15 Jahren um 75% zurückgegangen ist. Dadurch werden weniger Pflanzen bestäubt; schlimmstenfalls sterben sie aus. Andererseits finden Kleintiere wie Vögel, Igel, Mäuse, Frösche weniger Nahrung; ihre Anzahl geht zurück. Allgemein: Die biologische Vielfalt ist in akuter Gefahr.
Dieser weltweiten Tendenz stellt sich eine Gruppe Reinickendorfer Bürger entgegen.
Die Initiative ergriff im Mai 2017 Friedrich Vopel, Lehrer im Ruhestand, Hobby-Imker und Mitglied des Naturschutzbundes NABU. Gleichgesinnte aus dem Imkerverein Reinickendorf-Mitte e.V. und dem NABU Reinickendorf sammelten sich um ihn und bildeten die Arbeitsgruppe Biodiversität.
Unbestritten ist, dass ein kurz und oft gemähter Rasen keine Blühpflanzen duldet. Auch die bunten Blumengruppen inmitten der Reinickendorfer Grünanlagen enthalten meistens nur hochgezüchtete Pflanzen ohne Nektar oder Pollen.
Fazit: Die „grünen Oasen“ des Bezirks sind für Insekten sterile grüne Ödnis.
Hier setzt die Gruppe an. Sie will mehr Grünflächen in bunte Wildblumenwiesen umwandeln.
Um dieses Ziel zu erreichen
erstellt sie Listen von ungenutzten Flächen im Straßenland und in Parks, die dafür geeignet sind
stellt sie Anfragen an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV), was der Bezirk für den Erhalt der Biodiversität tut
spricht sie mit Vertretern der Parteien in der BVV
sucht sie das Gespräch mit dem Grünflächenamt und macht Vorschläge zur Umgestaltung der Flächen
nimmt sie Kontakt zu Institutionen auf, die über größere Freiflächen verfügen, z.B.
o Freie Scholle
o den Reinickendorfer evangelischen Gemeinden und deren Kitaleitungen
o Reinickendorfer Schulen
o Vivantes Seniorenheim, Teichstraße Reinickendorf
erstellt sie einen Flyer über ihre Vorhaben und Tätigkeit
interessiert sie das Publikum auf Informationsständen für das Thema und regt zum Mitmachen an
Erste Ergebnisse stimmen hoffnungsfroh:
die BVV nahm vier Anträge an, die aus Vorschlägen der Arbeitsgruppe hervorgingen
das Grünflächenamt diskutierte wohlwollend mit der Gruppe und setzte ihre Empfehlungen teilweise um
die Evangelische Gemeinde Hermsdorf hat eine Wildblumenwiese angelegt
Vgl. https://berlin.nabu.de/wir-ueber-uns/bezirksgruppen/reinickendorf/aktuelles/25536.html
Wie geht es weiter?
Die Gruppe will alle Aktionen verstetigen und neue Verbindungen aufnehmen; vor allem sucht sie „Mittäter“.
Ansprechpartner: Friedrich Vopel, E-Mail: kontakt.agbio@gmail.com