Gegen Mitte des letzten Monats ließ der U.S.-amerikanische Präsident die Bombe platzen, in dem er Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannte mit der Folge, dass es weltweit nur so an Kritik hagelte, denn keineswegs ist der völkerrechtliche Status von Jerusalem eindeutig festgeschrieben.
Proteste, leider auch mit tödlichem Ausgang, gab es in der Region selbst und es flogen auch schon wieder Raketen … . Und man hielt die Ausrufung einer dritten Intifada für möglich. Proteste gegen Trumps Entscheidung gab es aber auch hier. Am Brandenburger Tor demonstrierte am 10. Dezember eine wütende Menschenmenge und verbrannte einzelne Israel-Fahnen. Noch am gleichen Abend hatte das Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit scharfen Worten kritisiert. „Wir akzeptieren nicht, wenn Juden oder der Staat Israel auf diese beschämende Weise beleidigt werden, denn Deutschland sei dem Staat Israel und allen Menschen jüdischen Glaubens in ganz besonderer Weise verbunden.“ Stimmt, wo er Recht hat, hat er Recht. Nur, das mit der „besonderen Verbundenheit“ sehe ich ein kleinwenig anders: Israel hat mittlerweile seit einem halben Jahrhundert die Westbank besetzt und degradiert unbestreitbar die dort lebende Bevölkerung zu Menschen zweiter oder dritter Klasse! Haben nicht gerade wir Deutsche die Pflicht, die Regierung Israels darauf hinzuweisen, dass sie nicht ähnliche Methoden anwendet, wie sie Juden im Dritten Reich erdulden mussten? Aber genau das ist seit 50 Jahren zugunsten einer hündischen Ergebenheit gegenüber der israelischen Außenpolitik unterlassen worden. Anstatt unter Anerkennung der eigenen historischen Verantwortung aufgrund begangenen Unrechts selbstbewusst das Unrecht anderer zu brandmarken, natürlich nicht nur auf das in Israel, weichen wir feige zurück und verbuddeln lieber noch ein paar Stolpersteine mehr. Irgendetwas läuft hier falsch!
Herzlichst IHR Ulrich Stauf