– Statement von PETA
Wildtiere müssen aus den Zoos verschwinden, um Gefahr zu verhindern
Baruth / Stuttgart, 6. Juli 2016 – Wie mehrere Medien berichten, ist heute ein Löwe aus seinem Gehege im Wildpark im brandenburgischen Baruth/Mark ausgebrochen. Demnach war die Großkatze aus einem umzäunten Gelände in den für Besucher zugänglichen Bereich gelangt. Der Park musste evakuiert werden. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von etwa zehn Wagen ausgerückt. Eine Tierärztin hat den Löwen mit einem Betäubungsgewehr angeschossen, das Tier wurde mittlerweile wieder auf das umzäunte Gelände zurückgebracht. Dazu kommentiert Peter Höffken, Wildtierexperte bei der Tierrechtsorganisation PETA:
„Löwen haben einen natürlichen Freiheitsdrang. Durch die artwidrige Haltung in viel zu kleinen Gehegen in Zoos und Parks nutzen die Großkatzen jede sich bietende Gelegenheit, ihrem Gefängnis zu entkommen. Weitere Ausbrüche oder gar tödliche Unfälle können zukünftig nur verhindert werden, wenn die Tiere nicht mehr eingesperrt werden. Bestimmte Arten wie Großkatzen, Eisbären oder Menschenaffen leiden immens unter der Gefangenschaft und stellen einen permanente Gefahr für Besucher und Zoopersonal dar. Sie müssen aus den Zoos verschwinden.“
Vor drei Jahren tötete ein Tiger einen Tierpfleger im Allwetterzoo Münster, 2012 tötete ein Tiger im Kölner Zoo eine Wärterin. Seit Anfang 2012 konnten bei drei weiteren Vorfällen Geparden im Kölner Zoo und dem Tiergarten Nürnberg ausbrechen. Im Juli 2012 entkam der Zoo Hannover nur knapp einer Katastrophe: 5 Schimpansen brachen aus und liefen zwischen den Besuchern umher. Im Juni 2012 ist ein Gepard aus seinem Gehege im Tiergarten Nürnberg ausgebrochen. Ebenfalls im Juni flüchteten zwei Geparden aus dem Zoo Salzburg. Im März 2012 entkam ein Gepard im Kölner Zoo seinem viel zu kleinen Gehege. Im Januar 2012 stürzte sich ein Gepard im Tiergarten Nürnberg auf ein Pony, bevor das Tier nach zwei Stunden mittels Betäubungsgewehr wieder eingefangen werden konnte.
In Gefangenschaft geborene Großkatzen können nicht wieder ausgewildert werden, daher trägt deren Haltung in Zoos nicht zum Artenschutz bei. Während Tiger und Löwen in freier Wildbahn ein Revier von circa 300 Quadratkilometer bewohnen, sind die Tiere in Zoo-Gefangenschaft zu einem qualvollen Leben auf wenigen Quadratmetern verdammt. Artwidrige Haltungsbedingungen und schwere Verhaltensstörungen sind dort eher die Regel als die Ausnahme. Die Besucher lernen nichts über die Bedürfnisse und Lebensverhältnisse von Tieren, wenn diese ihr Dasein in qualvoller, beengter Gefangenschaft fristen. PETA fordert, dass die Millionen an Steuergeldern, die derzeit für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe aufgebracht werden, in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen.