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Leserbrief: Verkehrte Meike

Sehr verehrte (oder soll ich schreiben: verkehrte?) Meike, Sie haben wieder einmal prächtig die Impertinenz und dumme Arroganz Ihrer Generation zum Besten gegeben. Ist das zu fassen? Eine Mieterin reduziert die Miete, weil in der Nebenwohnung die Kinder zu laut sind. RECHT hat sie! Jeder Mensch, auch die ältere Generation, braucht Ruhezeiten. Daran haben sich auch Kinder zu halten. Wobei durchaus nicht gemeint ist, dass sie immer still sein müssen. Kinder müssen sich bewegen und spielen können. Aber doch alles in Massen.  Es wird gern vergessen, dass WIR diese heutigen Mütter groß gezogen haben. Damit meine ich SIE, Meike. Glauben Sie vielleicht die heutige Großmutter-Generation hatte keinen Schlafmangel? Sie ging arbeiten und hatte KEIN Auto und konnte sich einen richtigen Urlaub nicht leisten. Was tun mir die heutigen jungen Mütter leid! Kochen können sie nicht, außer Mama Miraculi. Aber ihr Smartphone, das können sie achtzehn Stunden am Tag bedienen. Leider bin ich in einer adäquaten Situation wie die Miete reduzierende Mieterin: Eine junge, alleinerziehende Mutter aus einem Rübenanbaugebiet wohnt seit zwei Jahren unter mir. Das Mietshaus ist aus den 50er Jahren, dünne Wände schnell-schnell mit der heißen Kelle hochgezogen, weil nach dem Kriege viele Wohnungen benötigt wurden. Das liebe Kind, vor zwei Jahren drei Jahre alt, knallte an einem Sonntagvormittag innerhalb von eineinhalb Stunden fünf Mal die Tür zu. Ich hatte Nachtschicht und kam erst morgens todmüde nach Hause. Mein Schlaf war damit vorbei. Einen Tag später sah ich sie, die Mutter, auf der Treppe und sprach sie auf den Vorfall an. „Mein Sohn hatte Wutanfälle!“ Kein Wort der Entschuldigung! Der liebe Kleine hatte Wutanfälle! Was hätte meine Mutter mit mir gemacht? Genau! Und das zu recht! Jetzt, vor ein paar Tagen, knallte der liebe Kleine um 21.50h die Tür zu. Das war im ganzen Haus zu hören. Hat er mit seinen heute fünf Jahren wieder Wutanfälle? Bei mir hätte er die nicht. Warum ist er zu dieser Zeit noch nicht im Bett? Da hat doch die Oma bei der Tochter schon etwas verkehrt gemacht, oder? Der Junge trampelt durch die kleine Wohnung, dass die Mieterin darunter, ebenfalls im Schichtdienst, nicht schlafen kann. Und da wundern Sie sich, dass Mieter mit Kindern schwerer eine Wohnung bekommen?  Sie, Meike, wohnen in einem Einfamilienhaus in einer besseren Gegend. Wir beide kennen uns, wir haben schon miteinander gesprochen. Sie haben keine Ahnung, wie das Leben in einem Mietshaus ist. Kinderfeindlichen sollte die Rente gekürzt, wenn nicht gar gestrichen werden? Ihre Mutter tut mir leid, sie hat viel falsch gemacht. Von Anstand haben SIE bestimmt noch nichts gehört. Dialla

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