Liebe Frau Sonne, ich arbeite in einer Senatsverwaltung und bemerke bei einem Kollegen, dass er häufig mit einer leichten Fahne zum Dienst erscheint, bzw. wenn sein Atem deutlich nach Pfefferminz riecht, kann ich mir schon denken warum. Er verschwindet auch öfter auf die Toilette und ich vermute, dass der dort deinen Flachmann bedient. Als ich ihn mal drauf angesprochen habe, tat er entrüstet und meinte ich müsse ich irren. Frau Sonne, soll ich was tun? Und wenn ja, was soll ich tun? Ihr Werner
Lieber Werner, ja Sie sollen was tun. Ihr Kollege hat Glück, dass Sie so eine gute Beobachtungsgabe haben und so engagiert sind. Denn der alkoholkranke Kollege braucht Hilfe. Ein Leben mit einer Sucht, einer Abhängigkeit bedeutet die Hölle, eine ständige Folge von Suchthandlung, Schuldgefühlen, Depressionen und erneuter Suchthandlung. Dazu das Versteckspiel mit den Mitmenschen. Sprechen Sie den kranken Kollegen offen an, sagen Sie ihm, dass Sie sich die Quälerei nicht länger mit ansehen und dass Sie den Arbeitgeber informieren wollen. Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht und kann bei den erforderlichen Maßnahmen zum Entzug hilfreich sein. Notwendig ist jetzt ein stationärer Entzug, eine Reha anschließend und dann die Integration in eine feste Gruppe wie z.B. die anonymen Alkoholiker. Viel Erfolg wünscht Ihre Frau Sonne