ODER WIE SEHEN WIR MIT ZWEI AUGEN
aus der Sicht eines Augenoptikers ergibt sich hier eine sehr interessante Aufgabenstellung, denn als Brillen-und Kontaktlinsen-spezialist haben wir feststellen müssen, dass diese beiden Augen so ein paar Probleme bereit halten können. Zum Einen, auf eine ganz simple Weise, durch die Tatsache; ein optisches Glas hat Nebenwirkungen und zum Anderen; diese beiden Augen betreiben keine ausreichend gute Kooperation. Der erste Aspekt ist recht einfach erklärt und auch einfach behandelt. Jedes optisch geschliffene Glas hat ein Profil und bricht oder behandelt das Licht auf eine entsprechende Weise. Ein Plusglas ist in der Mitte dick und am Rand ganz dünn (Sammellinse), beim Minusglas ist es umgekehrt, hier ist die Mitte ganz dünn und der Rand entsprechend dick (Zerstreuungslinse). Je nach der Stärke des Glases entsteht nun für den Augenoptiker und Techniker die Notwendigkeit die optischen Mitten der Gläser sehr genau zu den Durchblickspunkten der Augen des Brillenträgers in die Brillenfassung einzuarbeiten. Geschieht das nicht, kann es beim Träger der Brille zu verschiedenen Sehstörungen kommen. Das Profil des Brillenglases (Winkel oder Keil) lässt eine räumliche (perspektivische) Versetzung oder Verzeichnung entstehen. Dafür gibt es sogar eine mathematische Gleichung, welche beinhaltet, dass die Ablenkung des Lichtes von einer Dioptrie auf einen Meter, einen Zentimeter beträgt. Daraus folgt für die Benutzung optischer Brillen, je stärker das Brillenglas und je größer die Abweichung der optischen Mitten zu den Augendurchblickspunkten, je mehr laufen die Strukturen oder Bilder für den Brillenträger auseinander und er muss sich anstrengen (fusionieren), um das Ganze wieder zu einem Seheindruck zusammen zu fügen. Denn Doppelbilder will unser Sehzentrum im Gehirn überhaupt nicht hinnehmen und es leidet mit verschiedenen Symptomen. Die da wären: angestrengtes Sehen, Kopfschmerzen, Doppelsehen, Nervosität und Lichtempfindlichkeit. Diese Erscheinungen können allerdings auch auftreten, wenn gar keine optisch geschliffene Brille getragen werden muss oder eine korrekt und maasgerecht angefertigte Sehhilfe benutzt wird. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass eine medizinische Fachuntersuchung in diesem Fall ratsam ist, handelt es sich in solchen Fällen sehr oft um die Erkenntnis einer Fehlsichtigkeit, die wir noch gar nicht so lange kennen und die erst nach dem Krieg über die USA zu uns nach Deutschland kam. Man nennt sie eine Heterophorie oder wie der Volksmund zu sagen pflegt eine Winkelfehlsichtigkeit. Für das Feststellen und messen einer solchen Seh- oder Augenschwäche stehen uns verschiedene Test- und Messmethoden zur Verfügung, leider finden sie bei Optikern und Augenärzten selten Anwendung. Unkenntnis, Zeitaufwand und die Kosten sind die Gründe. Anfang des letzten Jahrhunderts hat man schon die Feststellung getroffen, dass die beiden menschlichen Augen nicht immer unbedingt gerade stehen, also parallel und das dieser Umstand im Gegensatz zum Schielen nicht unbedingt ohne weiteres gesehen oder festgestellt werden kann.Es sind verschiedene Test- und Messmethoden entwickelt worden, um eine solche Fehlsichtigkeit zu erkunden und zu messen. Eine der besten oder nachhaltigsten ist offensichtlich die simultane Polatest Methode der Firma Carl Zeiss (Aalen), die auch hier in Berlin an der Fachhochschule für Augenoptik und jetzigen Technische Universität entwickelt werden konnte.
Hier und an dieser Stelle näher auf die Funktionsweise dieser Methode einzugehen würde zu weit führen und es wird somit dem betroffenen oder interessierten Mitmenschen empfohlen ein Fachgeschäft für die-sen Zweck aufzusuchen um an Ort und Stelle Genaueres zu erfahren oder sich direkt vorführen zu lassen.
Unser Sehen oder unsere Sehorgane sind heute auf ein Vielfaches stärker gefordert und beansprucht, sodass unsere Augen im Besonderen unserer Fürsorge bedürfen. Es gibt Wissenschaftler die behaupten; mehr als 80% unserer Lebensinformationen werden über unsere Augen verarbeitet. Warum wir nur 10% der uns umgebenen Realität erfassen steht wieder auf einem anderen Blatt, ist aber ebenso wichtig.
Deshalb achten Sie auf Ihre Augen und Ihr Sehvermögen, stellen Sie sich die Frage: wie sehe ich? Muss ich mich anstrengen beim Sehen? Bin ich Lichtempfindlich ? Bei Migränezuständen lassen Sie die Augen auch auf eine Fusionsschwäche prüfen und lassen Sie sich über eine Augengymnastik informieren, die nicht nur bestehende Probleme mit den Augen beseitigen oder lindern kann, sondern auch als Profilaxe verstanden wird.