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Berliner Schülerbischöfe wollen Flüchtlingen helfen

Evangelische Schule Frohnau hat vier Schülerbischöfe gewählt

Die Berliner Schülerbischöfe wollen Flüchtlingen helfen. Stefan, Henning, Leo und Florian, die von ihren Mitschülern an der Evangelischen Schule Frohnau am 10. November 2015 gewählt wurden, setzen sich während ihrer Amtszeit bis Ende Januar 2016 zusammen mit der gesamten Schüler- und Lehrerschaft unter dem Titel „Mit-teilen – Geben und Nehmen“ mit dem Thema Flüchtlinge auseinander. „Die Bedeutung dieses wichtigen und bewegenden Themas für unsere Gesellschaft spiegelt sich in der Schülerschaft wieder, und die Schülerinnen und Schüler haben zahlreiche Ansätze, wie sie aktiv werden wollen“, sagte die Schulleiterin der Evangelischen Schule Frohnau, Christine Behnken, am Donnerstag in Berlin.

Im Rahmen des bereits im sechsten Jahr stattfindenden berlinweiten Projekts Schülerbischöfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) setzen Kinder und Jugendliche sich über einen längeren Zeitraum hinweg mit einem selbst gewählten Thema auseinander und finden durch den Rollentausch mit ihren Anliegen bei Erwachsenen Gehör.

Die erstmals von der Evangelischen Schule Frohnau stammenden Schülerbischöfe planen eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit muslimischen Flüchtlingen aus einer Unterkunft in Reinickendorf. Es war der Wunsch der Flüchtlinge einmal mitzuerleben, wie hier das Fest gefeiert wird. Dabei spielt es nach Einschätzung des neu gewählten Schülerbischofs Henning (13) keine Rolle, ob man Christ oder Muslim ist: „Wir haben kein Problem miteinander zu reden“, sagte der Achtklässler überzeugt, denn Religion steht beim Helfen nicht an erster Stelle. Viel wichtiger ist es, ins Gespräch zu kommen und dadurch voneinander zu erfahren. Und sein Amtskollege Florian (14) fügte hinzu: „Der erste Gedanke ist doch, dass die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen Hilfe brauchen. Und wir wollen ihnen helfen.“ Auch die Schülerbischöfe Leo (10) und Stefan (18) stimmten zu. Die Ideen der rund 720 Schülerinnen und Schüler der ersten bis zwölften Klasse von Grundschule und Gymnasium reichen von Hausaufgabenhilfe über gemeinsame Sport- und Kulturveranstaltungen bis hin zu Patenschaften. 

Die Schülerbischöfe Leo (6. Klasse), Henning (8. Klasse), Florian (9. Klasse) und Stefan (12. Klasse) sind die Sieger einer Wahl, bei der sich insgesamt 23 Kandidatinnen und Kandidaten in einem ausgewogenen Zahlenverhältnis von Mädchen und Jungen präsentiert hatten.

Die Tradition der Kinder- oder Schülerbischöfe stammt aus dem Mittelalter. An Kloster- und Stiftsschulen wurde zu bestimmten Zeiten ein Schüler zum Bischof beziehungsweise zum Abt gewählt. Für einen Tag durfte er einen Teil der bischöflichen Amtspflichten übernehmen. Die ersten Berliner Schülerbischöfe wurden im Jahr 2010 gewählt. Neben Berlin und Hamburg gibt es auch in Göttingen und im thüringischen Ottstedt (Magdala) Kinderbischöfe.

Berliner Schülerbischöfe – Stefan, Henning, Florian, Leo (v.l.)

Berliner Schülerbischöfe mit Schulleiterin Christine Behnken (3.v.l.) und Religionslehrerin Melanie Krewet (4.v.l.)

Fotos: Kirchenkreis Reinickendorf

Weitere Informationen: www.kirchenkreis-reinickendorf.de

Mit freundlichen Grüßen,

Iris Kallin

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