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Auch Handwerker müssen lernen – am besten mit kompetenten Sachverständigen

Mit- und voneinander lernen: VQC-Sachverständige begleiten ausführende Handwerker. Foto: vqc

Eine einwandfreie Ausführung handwerklicher Arbeiten sollte generell eine Selbstverständlichkeit sein. Soweit die Theorie. Dass das leider nicht immer der Fall ist, wissen die Sachverständigen des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau nur zu genau. Denn besonders beim Hausbau sind mögliche Fehlerquellen auf Grund der großen Komplexität ausgesprochen vielfältig. Und mit diesen kleinen und größeren Fehlern werden die Sachverständigen tagtäglich konfrontiert. Eine spürbare Reduktion von Qualitätsmängeln am Bau ist dabei jedoch ausgesprochen einfach zu erreichen, sind sich die VQC-Experten sicher.

Denn auf dem Bau ist es wie in anderen Berufen auch. Die Anforderungen im Beruf verändern sich permanent – und das mit Höchstgeschwindigkeit. Das einst Gelernte stellt derzeit maximal nur noch eine Schlüsselqualifikation dar und hat eine nur recht überschaubare Halbwertszeit.  Der Grund: Die Verarbeitung von Baumaterialien hat sich in den vergangenen 20 Jahren nachhaltig verändert und tut dies auch immer noch mit großem Tempo. So müssen die Bausachverständigen des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau immer wieder feststellen, dass Handwerker nicht immer in 

der lage sind, mit technischen Entwicklungen Schritt zu halten und modernste Baumaterialien sach- und fachgerecht zu verarbeiten.  Demzufolge ist es für Bauherren derzeit wichtiger denn je, dass ein unabhängiger Sachverständiger nach dem Rechten schaut, und während der Bauphase ausführende Handwerker kompetent begleitet.

Besonders beim Wohnhaus-Bau haben sich die Rahmenbedingungen innerhalb der letzten Jahre für alle Beteiligten maßgeblich verändert. Baumaterialien erfüllen heute mitunter gänzlich andere Aufgaben als es noch vor wenigen Dekaden der Fall war, individuelle Bauweisen wurden im großen Stil durch verschiedene Formen des Systemhausbaus verdrängt. Auch aus diesem Grund haben sich auch die Standards bei der Verarbeitung nachhaltig geändert. „Das stellt alle am Bau beteiligten Personen vor neue Aufgaben und nicht alle Beteiligten wurden auf diesem Weg kompetent begleitet“, weiss Udo Schumacher-Ritz, Vorsitzender des VQC zu berichten.  „Das hat spürbare Folgen – in letzter Konsequenz natürlich vor allem für den Bauherren“, so der VQC-Vorsitzende. Zwei Beispiele: „Wegen immer häufiger auftretenden Starkregens empfehlen wir beim Einbau der Fenster unbedingt eine zusätzliche wannenförmige Abdichtung am Fußende des Fensterelementes – und das besonders auf der „Wetterseite“, also der nach Westen ausgerichteten Seite. Viele Handwerker haben dieses Wissen aktuell nicht und bekommen dies auch nicht wegen akuten Zeitmangels im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt“, so Schumacher-Ritz weiter. Ein weiteres Beispiel: Wegen immer strengerer Energieeinsparverordnungen – aktuell ist die EnEV 2016 in Kraft – muss die Gebäudehülle möglichst „dicht“ sein, damit entsprechend wenig Energie verloren geht. Wenn diese Hülle an einigen Stellen, wie zum Beispiel bei Rohr- oder Leitungsdurchführungen nicht penibel sauber abgedichtet wird, droht Schimmelbildung! Auch dieses Wissen habe nicht jeder Handwerker und vor allem betreffe diese Thematik mehrere Gewerke innerhalb des komplexen Systems Baustelle Einfamilienhaus.

Aber dennoch haben die VQC-Sachverständigen auch gute Nachrichten: Bauunternehmen und Handwerker, die seit langer Zeit und permanent von VQC-Sachverständigen begleitet werden, lernen durch den gegenseitigen Austausch. „Damit bekommen die Handwerker eine permanente Schulung und bleiben dadurch immer auf der Höhe der Zeit – und der Hausherr bekommt spürbar mehr Qualität geliefert. „Eine klassische Win-Win-Situation“, so Schumacher-Ritz.

 

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