50 % der Elemente in unserer Umwelt sind Schwermetalle, die in unterschiedlicher Konzentration im Wasser, in Böden, Pflanzen und Lebewesen vorkommen. Sie können als lebensnotwendige Spurenelemente (z.B. Kupfer, Zink, Eisen) oder als weitere Bausteine im Naturhaushalt auftreten, aber alle wirken in überhöhter Konzentration toxisch. Der bekannte Naturwissenschaftler Paracelsus hat es schon vor über 400 Jahren so formuliert: „All Ding sind Gift, Und nichts ohn Gift. Allein die Dosis macht, Das ein Ding kein Gift ist.“ Zu den natürlichen Bodengehalten sind auf den Rieselfeldern durch jahrzehnte-langen Abwassereintrag technologisch begründet sehr differenzierte Belastungen von Nähr- und Schadstoffen hinzugekommen. Mit industriellen Abwässern waren es vor allem mineralische, mit kommunalen Abwässern auch mikrobiologische Einträge. Die coliformen Krankheitserreger und die zu dieser Zeit noch weniger bekannten Schwermetalle waren mit der Rieselwirtschaft aus der Stadt auf die Felder und mit den Ernteprodukten wieder zurück in die Stadt gelangt. Das hat (wie früher schon beschrieben), Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts zu Restriktionen für den Pflanzenbau auf Rieselfeldern geführt. Als in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts im Klärwerk Falkenberg der biologische Abbau im Faulturm zusammenbrach, wurde das Element Chrom in toxischen Mengen im Abwasser einer Lederfabrik in Berlin-Pankow als Ursache erkannt. Auf den Bucher Rieselfeldern wurden im Jahre 2011 von Wissenschaftlern der TU Berlin noch 15 -20 fache Grenzwertüberschreitungen der Schwermetalle nachgewiesen. Äußerlich sichtbare Pflanzenschäden (von Blattverfärbungen bis zum Absterben z.B.durch überhöhte Chrom-,Nickel-, Kupfer oder Zinkbodengehalte), oder Belastungen der inneren Organe von Wild- und Weidetieren durch Cadmium im Futter sind die Folge und treten noch heute auf. Lebern und Nieren als natürliche Filterorgane dürfen nicht in den Lebensmittelhandel gelangen. Die Hoffnung, daß die Schwermetall-gehalte rasch abnehmen, erfüllt sich auch nach den bekannten Sanierungsverfahren nicht. Wenn heute behauptet wird, daß die Flächen unbelastet sind, werden Grenzwerte (z.B. für Park- und Freizeitanlagen) zugrundegelegt, die nicht ausreichen, gesundes und unbelastetes Futter (unter Futtermittelgrenzwert) zu produzieren.
Wie nun die Bewirtschafter von Rieselfeldflächen auf die Belastungen von Böden und Pflanzen reagieren, wird in einer nächsten Folge erläutert. Prof. R. Metz