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Leserbrief: Thema Zeitumstellung

Alle sechs Monate läßt die EU-Bevölkerung einen unsinnigen Akt der Verlogenheit über sich ergehen. Verlogen weil zur Einführungszeiten prophezeit wurde, daß dies ein Mittel sei mit dem man nahezu spielerisch enorme Energiemengen einsparen würde und damit einen ganz wesentlichen Beitrag zur Rettung der Welt erzielen würde. Dies glaubt inzwischen fast niemand mehr und bewiesen hat es schon gar niemand. Stattdessen stehen die Menschen zweimal im Jahr am Sonntagmorgen orientierungslos vor ihren Uhren. Sie fragen sich, ist das nun ein Funkwecker oder nicht? Geht diese Uhr nach nun gültiger Zeit richtig oder nicht? Selbst elektronisch vernetzte Uhren, wie auf dem Handy oder im Auto passen sich nicht zwingend an die nun gültige bürokratische Festlegung an, so daß es passieren kann, daß diese noch lange nach der Zeit des letzten Halbjahres ticken. Menschen, die gelassen oder in einer Art des Widerstandes die Zeitmaschinen einfach so weiter laufen lassen, vertun sich unter Umständen bei der Wahrnehmung eines Termins auch noch nach Monaten, weil ihr Blick und Termingefühl zufällig von so einer nicht umgestellten Uhr, z.B. der Autouhr am Armaturenbrett, beeinflusst werden. Kein Mensch glaubt mehr an eine Sinnhaftigkeit der periodisch wechselnden Zeiten, keine Partei verteidigt mehr diese sinnlose Uhrumstellerei. Sie verstört Mensch und Tier, schadet deren Gesundheit und ist für die Wirtschaft eine unnötige Last. Der EU-Tanker ist unbeeindruckt und nicht in der Lage eine Änderung herbeizuführen. Warum wohl? Die Antwort ist ziemlich eindeutig. Von Öko – Fuzzis ist die Sache mal in Gang gesetzt worden. Diese irren sich nie, dürfen sich nie irren, wer das für möglich hält, rechtfertigt den Abfall vom richtigen Glauben. Die Heilige Inquisition war im Mittelalter ein Nichts im Verhältnis zum Anspruchsverhalten der Öko – Bewegten in der heutigen Zeit. Wer sich noch an sozialistische Zeiten erinnert, wird sich auch daran erinnern, wie oft der „Klassenstandpunkt“ bemüht wurde, wenn Vernunftsargumente nicht da waren bzw. nicht zogen. Heutzutage ist nicht mehr zu hinterfragen, was mal aus vermeintlich ökologischer Notwendigkeit eingeführt wurde. Zwar währt nichts ewig, aber manch Unsinniges kann scheinbar unendlich dauern.

 

Horst Tschaut

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