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Bezirkssportbünde sprechen mit Sport-Staatssekretär über Perspektiven nach dem Lockdown

Stefan Kolbe (l.), Präsident des Bezirkssportbundes Reinickendorf und Carsten Maaß, Präsident des Bezirkssportbundes Pankow sind mit dem Ergebnis des Gespräches nicht zufrieden. Bild: Bezirkssportbund Reinickendorf

Erstmals in seiner Geschichte konnte der Arbeitskreis der Bezirkssportbünde Mitte Februar 2021 einen Staatssekretär für Sport zu einem sportpolitischen Austausch zu seiner Sitzung begrüßen. Im Rahmen einer Videokonferenz tauschten sich die Vertreter der zwölf Berliner Bezirkssportbünde mit Staatssekretär Aleksander Dzembritzki über die aktuelle Lage des Vereinssports in Berlin aus. An der Sitzung nahm auch der Präsident des Landessportbundes Berlin, Thomas Härtel, teil.

Die Vertreter der Berliner Bezirkssportbünde schilderten dem Staatssekretär ausführlich die erheblichen Auswirkungen des seit über drei Monate andauernden Lockdowns für die Berliner Sportvereine. Zwar habe der gemeinsam vom Senat und vom Landessportbund Berlin errichtete und finanzierte Rettungsschirm für den Sport die finanziellen Auswirkungen bei den Vereinen abgemildert. Viele Vereine fürchteten gleichwohl aufgrund der erheblichen Mitgliederverluste um ihre Existenz. Die Vertreter der Bezirkssportbünde mahnten bei Staatssekretär Dzembritzki die schon im November 2020 angekündigten langfristigen Perspektiven an. Es fehle noch immer an einer konkreten Planung, unter welchen Voraussetzungen der Sport wieder betrieben werden könne, wenn der Lockdown beendet werde. Die Bezirkssportbünde betonten dabei, dass bei den Einstiegsplanungen neben den Kindern und Jugendlichen auch die gleichermaßen erheblich unter der Pandemie leidenden Senioren sowie der für das Schwimmenlernen unersetzliche Schwimmsport nicht vergessen werden dürften.

Ferner forderten die Bezirkssportbünde die Einrichtung eines zentralen Hygieneplanregisters und insbesondere eine digitale Erfassung der Teilnahme am Sport, vergleichbar dem erfolgreichen System in der Gastronomie. Auf diese Weise könne ein Infektionsgeschehen im Sport schnell und effektiv von den Gesundheitsämtern nachverfolgt werden. Außerdem würden die vielen ehrenamtlichen Trainer und Übungsleiter von einem unzumutbaren Aufwand beim Führen von analogen Teilnehmerlisten entlastet.

Staatssekretär Dzembritzki verteidigte den anhaltenden Lockdown und verwies darauf, dass Planungen für die Zeit nach dem Lockdown nur einheitlich für alle Bereiche des täglichen Lebens gemacht werden könnten. Diese Planungen seien zur Zeit ressortübergreifend in Arbeit.

Nach dem rund zweistündigen Austausch erklärte der Sprecher des Arbeitskreises, der Präsident des Bezirkssportbundes Reinickendorf Stefan Kolbe: „Die Bezirkssportbünde begrüßen es, dass Aleksander Dzembritzki das Gespräch mit uns gesucht hat. Wir hatten einen ausführlichen und fruchtbaren Austausch über die vielen mit der Pandemie verbundenen Probleme des Sports in Berlin und hoffen, dass der Staatssekretär unsere Anregungen in die politischen Entscheidungsprozesse einbringt. Leider hat das Gespräch für den Berliner Vereinssport kein konkretes Ergebnis hervorgebracht. Nach wie vor fehlt es an einem konkreten Konzept der Senatsverwaltung für Sport für die Zeit nach Beendigung des Lockdowns. Zu einer digitalen Lösung zur Erfassung der Teilnahme am Sport hat sich der Staatssekretär überhaupt nicht geäußert. Das Ergebnis dieses Gesprächs ist daher in dieser Hinsicht überaus enttäuschend. Die Bezirkssportbünde sind zusammen mit dem Landessportbund Berlin stets bereit, konkrete Planungen zu unterstützen und sachlich zu begleiten. Insoweit freuen wir uns, dass Aleksander Dzembritzki seine Bereitschaft zu einem regelmäßigen Austausch mit den Bezirkssportbünden erklärt hat.“

Im Arbeitskreis der Bezirkssportbünde beim Landessportbund Berlin sind alle zwölf Berliner Bezirkssportbünde bzw. Sportarbeitsgemeinschaften organisiert. Die Bezirkssportbünde sind als Mitglieder des Landessportbunds Berlin die bezirklichen Dachverbände für die Berliner Sportvereine und vertreten auf Bezirksebene die Interessen der örtlichen Sportvereine.

Pressemeldung des Bezirkssportbundes Reinickendorf

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